Wenn du dich schon länger mit neueren Cannabinoiden beschäftigst, hast du sicher die Frage gehört: THCP stärker als THCh? Beide Verbindungen gehören zu den sogenannten HHC‑P‑Derivaten, aber ihre Wirkungen unterscheiden sich deutlich. In diesem Beitrag klären wir, was hinter den chemischen Formeln steckt, wie stark sie an den CB1‑Rezeptor binden und was das für dich bedeutet.
THCP ist ein natürlich vorkommendes Cannabinoid, das erstmals 2019 von italienischen Forschern isoliert wurde. Es ist ein struktureller Kousin von THC, unterscheidet sich jedoch durch eine längere Alkylkette (7‑C‑ statt 5‑C‑Kette). Diese kleine Veränderung erhöht die Affinität zum CB1‑Rezeptor um das ungefähr 30‑fache. Seitdem tauchen immer mehr HHC‑P‑Produkte auf dem deutschen Markt auf, die THCP als Hauptwirkstoff angeben.
THCh steht für Tetrahydrocannabiphorol‑hydroxy, eine Hydroxy‑Variante von THCP. Der Zusatz einer Hydroxyl‑Gruppe (‑OH) macht das Molekül etwas polarer, was die Durchblutung des Gehirns beeinflusst. THCh wurde 2022 in einer US‑Studie beschrieben und gilt als einer der ersten halbsynthetischen Derivate, die gezielt auf die CB1‑Rezeptor‑Bindung abzielen.
Die zusätzlichen funktionellen Gruppen ändern nicht nur die Lipophilie, sondern auch die Fähigkeit, die Blut‑Brain‑Barrier zu passieren.
Die Bindungsstärke wird häufig als EC50 (die Konzentration, bei der 50 % der maximalen Wirkung erreicht wird) angegeben. Niedrigere Werte bedeuten höhere Potenz.
| Substanz | CB1‑Rezeptor‑EC50 | Besondere Merkmale |
|---|---|---|
| THCP | 0,5 | 30‑mal stärker als Δ⁹‑THC |
| THCh | 1,2 | Hydroxy‑Gruppe erhöht Stoffwechselrate |
| HHC‑P | 4,5 | Moderate Potenz, längere Wirkdauer |
| Δ⁹‑THC | 10,0 | Klassisches Cannabinoid |
Aus der Tabelle wird klar: THCP hat mit 0,5 nM die niedrigste EC50 und ist damit das potenteste der verglichenen Cannabinoide. THCh liegt mit 1,2 nM ebenfalls deutlich unter THC, aber deutlich über THCP.
Viele Konsumenten berichten, dass ein 0,5 mg‑Zügel von reinem THCP bereits ein starkes „Body‑High“ auslöst, während für THCh meist 1‑2 mg nötig sind, um vergleichbare Effekte zu erzielen. Die Hydroxyl‑Gruppe führt häufig zu einer etwas schnelleren Abnahme der Wirkung, was manche Nutzer als „klarer Kopf“ beschreiben.
Im Vergleich dazu geben HHC‑P‑Produktnutzer an, dass die Wirkung länger anhält (bis zu 6 Stunden), aber die Intensität niedriger ist - ideal für entspannte Abende ohne geistige Überlastung.
Alle genannten Substanzen fallen derzeit in die graue Zone des deutschen Betäubungsmittelrechts. Während Δ⁹‑THC klar reguliert ist, gibt es für HHC‑P‑Derivate, darunter THCP und THCh, noch keine explizite Einstufung. Die Bundesopiumstelle prüft seit 2024 die Einordnung, und erste Urteile aus München (Juli 2025) deuten darauf hin, dass Produkte mit einem THC‑Gehalt von weniger als 0,2 % in reiner Form nicht als Betäubungsmittel gelten - vorausgesetzt, sie werden nicht als „Neuer psychoaktiver Stoff“ eingestuft.
Für Konsumenten bedeutet das: Auch wenn THCP stärker ist, gilt das Risiko von rechtlichen Konsequenzen ähnlich dem von THCh. Immer die Produktinformationen prüfen und im Zweifel auf Labortests achten.
Ja, die Labordaten und Erfahrungsberichte zeigen eindeutig, dass THCP eine höhere CB1‑Rezeptor‑Affinität und damit eine stärkere psychoaktive Wirkung besitzt. THCh ist jedoch nicht unwichtig: Die Hydroxyl‑Gruppe sorgt für ein etwas anderes Wirkungsspektrum, das man je nach persönlicher Vorliebe bevorzugen kann. Wer auf der Suche nach maximaler Potenz ist, greift zu THCP; wer ein ausgewogenes Preis‑Leistungs‑Verhältnis mit schnellerer Erholung sucht, findet in THCh eine gute Alternative.
THCP hat eine reine 7‑C‑Alkylkette und bindet besonders stark an den CB1‑Rezeptor. THCh trägt zusätzlich eine Hydroxyl‑Gruppe, die die Molekülpolarität erhöht und die Wirkung etwas mildert.
THCP ist etwa 30‑mal potenter als Δ⁹‑THC. Das bedeutet, dass eine viel geringere Dosis das gleiche High erzeugt.
Wie bei allen starken Cannabinoiden können Angst, Paranoia oder ein schneller Herzschlag auftreten, besonders bei hohen Dosen. Ein moderates Anfangsdosierungskonzept ist empfehlenswert.
Derzeit befinden sich beide Substanzen in einer rechtlichen Grauzone. Solange der THC‑Gehalt < 0,2 % liegt und keine gesonderte Anlage zum Betäubungsmittelgesetz vorliegt, gelten sie meist als legal, aber das kann sich ändern.
Für starke Schmerzlinderung wird oft THCP bevorzugt, weil es mit sehr kleinen Dosen wirkt. THCh kann wegen seiner schnelleren Abklingphase bei Patienten, die keine lange Wirkungsdauer wünschen, sinnvoll sein.
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