Wenn du CBD einnimmst, willst du wahrscheinlich die besten Ergebnisse erzielen - ohne unerwartete Reaktionen. Aber viele Menschen wissen nicht, dass CBD mit bestimmten Supplementen und Medikamenten interagieren kann. Das ist besonders wichtig, wenn du bereits Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine oder verschreibungspflichtige Medikamente nimmst. CBD beeinflusst das Leberenzym CYP3A4, das für den Abbau von über 60 % aller Medikamente zuständig ist. Das bedeutet: Es kann die Wirkung anderer Stoffe verstärken, abschwächen oder ganz unvorhersehbar machen.
Wenn du Blutverdünner wie Warfarin, Apixaban (Eliquis) oder Rivaroxaban (Xarelto) nimmst, solltest du CBD mit äußerster Vorsicht nutzen. Studien zeigen, dass CBD die Wirkung dieser Medikamente verstärken kann, weil es deren Abbau in der Leber verlangsamt. Das erhöht das Risiko für starke Blutungen - sogar bei kleinen Verletzungen. Ein Fallbericht aus dem Jahr 2024 beschreibt einen Patienten, der nach der Einnahme von CBD innerhalb von zwei Tagen blutige Zahnfleischschwellungen und Nasenbluten entwickelte. Sein INR-Wert (ein Maß für die Blutgerinnung) stieg von 2,5 auf 6,8 - ein kritischer Wert, der einen Krankenhausaufenthalt erforderte.
Es gibt keine sichere Dosis, die du einfach ausprobieren kannst. Wenn du Blutverdünner nimmst, sprich mit deinem Arzt, bevor du CBD verwendest. Einige Ärzte empfehlen, die Blutwerte regelmäßig zu kontrollieren, wenn CBD hinzukommt.
CBD wirkt beruhigend - das ist einer der Gründe, warum es so beliebt ist. Aber wenn du bereits Antidepressiva wie SSRIs (z. B. Sertralin, Fluoxetin) oder Benzodiazepine (z. B. Alprazolam, Lorazepam) nimmst, kann CBD die Wirkung dieser Medikamente verstärken. Das führt zu übermäßiger Schläfrigkeit, Benommenheit, Schwindel oder sogar Atemdepression.
Ein Patient aus Berlin, der täglich 10 mg Sertralin und 25 mg CBD einnahm, berichtete, dass er sich nach zwei Wochen wie betrunken fühlte - selbst ohne Alkohol. Sein Psychiater fand heraus, dass CBD die Aufnahme von Sertralin in das Gehirn veränderte. Nach dem Absetzen von CBD normalisierte sich sein Zustand innerhalb von drei Tagen.
Das Gleiche gilt für Melatonin. Viele nehmen Melatonin zur Schlafunterstützung. CBD kann die Schlafwirkung von Melatonin verdoppeln - was zu lang anhaltender Müdigkeit am nächsten Tag führt. Wenn du beide einnimmst, reduziere die Melatonin-Dosis um die Hälfte und beobachte, wie dein Körper reagiert.
CBD hat entzündungshemmende Eigenschaften - das ist gut, wenn du unter Arthritis oder Psoriasis leidest. Aber wenn du Immunsuppressiva wie Cyclosporin, Azathioprin oder Methotrexat nimmst, kann CBD die Wirkung dieser Medikamente verändern. Bei einigen Menschen führt das zu einer übermäßigen Unterdrückung des Immunsystems. Andere erleben genau das Gegenteil: eine unerwartete Immunreaktion.
Ein 2023er Studienüberblick aus der Universität Heidelberg zeigte, dass CBD die Konzentration von Cyclosporin im Blut um bis zu 40 % erhöhen kann. Das ist kritisch, denn Cyclosporin hat eine sehr enge therapeutische Breite - eine kleine Veränderung kann zu Nierenschäden führen. Wenn du eine Autoimmunerkrankung hast und CBD ausprobieren möchtest, lass deine Blutwerte regelmäßig prüfen. Dein Arzt sollte die Medikamentendosis anpassen.
Nicht nur verschreibungspflichtige Medikamente, sondern auch beliebte Nahrungsergänzungsmittel können mit CBD interagieren. Grüntee-Extrakt (EGCG), Kurkuma (Curcumin) und Resveratrol sind alle CYP3A4-Hemmer - genau wie CBD. Wenn du sie zusammen einnimmst, wird der Abbau von CBD verlangsamt. Das führt zu höheren Konzentrationen im Blut - und damit zu stärkeren Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel oder Leberbelastung.
Ein Experiment mit 30 Probanden in München zeigte: Wer täglich 500 mg Kurkuma und 50 mg CBD nahm, hatte nach einer Woche eine 2,3-fach höhere CBD-Konzentration im Blut als die Gruppe, die nur CBD einnahm. Die Nebenwirkungen traten schneller und intensiver auf. Das Gleiche gilt für Grüntee-Extrakt: 400 mg EGCG pro Tag können die CBD-Wirkung verdreifachen.
Was tun? Nimm diese Supplemente nicht zur gleichen Zeit wie CBD. Plane mindestens vier Stunden Abstand zwischen der Einnahme. Oder sprich mit deinem Arzt über eine Reduzierung der Dosis.
CBD wird in der Leber abgebaut. Wenn du schon andere Substanzen nimmst, die die Leber belasten, wird das Risiko für Leberschäden größer. Alkohol ist das offensichtlichste Beispiel. Die Kombination aus CBD und Alkohol erhöht die Wahrscheinlichkeit von Schwindel, Übelkeit und Koordinationsstörungen. Eine Studie aus dem Jahr 2025 an der Universität Tübingen zeigte, dass die Kombination aus 20 mg CBD und 30 ml reinem Alkohol die Reaktionszeit um 32 % verlangsamte - mehr als ein Blutalkoholspiegel von 0,5 Promille.
Kava, ein traditionelles beruhigendes Kraut aus der Südsee, ist besonders riskant. Es ist bereits mit schweren Leberschäden assoziiert. Kava + CBD = doppelte Belastung. In Deutschland ist Kava zwar nicht verboten, aber viele Apotheken verkaufen es nicht mehr aus Sicherheitsgründen.
Auch Marihuana (THC) sollte mit CBD nicht kombiniert werden, wenn du nicht genau weißt, was du tust. Obwohl CBD die psychoaktive Wirkung von THC abmildern kann, verändert es auch dessen Metabolismus. Das führt zu unvorhersehbaren Effekten - besonders bei Anfängern.
Du musst CBD nicht aufgeben, nur weil du Supplemente nimmst. Es geht darum, die richtigen Kombinationen zu finden. Hier sind drei einfache Regeln:
Wenn du CBD für die Haut verwendest - z. B. als Creme oder Serum - ist das Risiko von Wechselwirkungen deutlich geringer. Die Haut absorbiert CBD nur lokal. Es gelangt nicht in den Blutkreislauf, wie bei oraler Einnahme. Das bedeutet: CBD-Cremes für Akne oder entzündete Haut sind fast immer sicher, selbst wenn du andere Medikamente nimmst.
Ja, CBD und Magnesium können sicher zusammen eingenommen werden. Magnesium wirkt entspannend und unterstützt den Schlaf - genau wie CBD. Es gibt keine bekannten Wechselwirkungen. Viele Menschen kombinieren beide, um Stress und Muskelverspannungen zu lindern. Achte nur darauf, nicht zu viel Magnesium einzunehmen (maximal 350 mg täglich als Supplement).
Absolut. Vitamin D hat keine bekannte Wechselwirkung mit CBD. Beide unterstützen das Immunsystem und die Stimmung. Du kannst sie zur gleichen Zeit einnehmen, ohne Bedenken. Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass CBD die Wirkung von Vitamin D im Gehirn verstärken könnte - aber das ist noch nicht endgültig bewiesen.
Ja, Omega-3 und CBD sind eine gute Kombination. Beide haben entzündungshemmende Wirkungen und unterstützen die Gehirngesundheit. Es gibt keine Hinweise auf negative Wechselwirkungen. Einige Forscher vermuten sogar, dass Omega-3 die Aufnahme von CBD verbessern könnte, weil beide fettlöslich sind. Du kannst sie zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen.
Einige Antibiotika wie Clarithromycin und Erythromycin werden über das CYP3A4-Enzym abgebaut - genau wie CBD. In seltenen Fällen kann CBD ihre Wirkung verstärken und Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Leberwerte-Anstieg erhöhen. Andere Antibiotika wie Amoxicillin sind davon nicht betroffen. Wenn du Antibiotika nimmst, frage deinen Arzt, ob es sich um ein CYP3A4-Substrat handelt. Wenn ja, halte einen Abstand von mindestens vier Stunden ein.
Wenn du Schwindel, extreme Müdigkeit, Übelkeit oder ungewöhnliche Blutungen bemerkst, stoppe sofort die Einnahme von CBD. Notiere, welche Supplemente und Medikamente du in den letzten 24 Stunden eingenommen hast. Gehe zum Arzt - und bringe eine Liste mit. Viele Ärzte kennen CBD noch nicht gut, aber sie können Blutwerte prüfen und dir helfen, die Ursache zu finden. Melde die Nebenwirkung auch an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Wenn du CBD ausprobierst, fange mit einer niedrigen Dosis an - 5 mg pro Tag. Beobachte deine Reaktion über sieben Tage. Schreibe auf, wie du dich fühlst, ob du besser schläfst, weniger Schmerzen hast oder ungewöhnliche Müdigkeit spürst. Wenn alles gut läuft, erhöhe die Dosis langsam. Wenn du bereits Medikamente nimmst, lass dich von deinem Arzt beraten - nicht von einem Verkäufer im CBD-Shop.
Und vergiss nicht: CBD-Cremes und -Lotionen sind meist sicher, auch wenn du andere Stoffe einnimmst. Die Haut nimmt nur wenig davon auf. Wenn du nur deine Haut behandeln willst - z. B. bei Akne, Neurodermitis oder trockener Haut - ist topisches CBD eine der sichersten Optionen.
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