Wenn Sie von CBD (Cannabidiol) hören, denken viele sofort an Entspannung oder Schmerzlinderung. Doch die Frage bleibt: 1500 mg CBD - ist das wirklich viel? Dieser Artikel zerlegt die Zahlen, erklärt, warum die Dosis nicht für jeden gleich ist und gibt klare Handlungs‑ und Sicherheits‑Tipps.
CBD ist einer von über 100 Cannabinoiden, die in der Hanf-Pflanze vorkommen. Im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol) verursacht CBD keinen Rausch, weil es nicht an die CB1‑Rezeptoren im Gehirn bindet. Stattdessen beeinflusst es das Endocannabinoid‑System, das Schmerz, Stimmung, Schlaf und das Immunsystem reguliert.
Die gängige Praxis unterscheidet zwischen drei Bereichen:
Alle Werte basieren auf Studien von European Food Safety Authority (EFSA) und klinischen Beobachtungen. Sie sind jedoch Richtwerte - die individuelle Reaktion kann stark variieren.
1500 mg pro Tag liegen mehr als zehnmal über der sonst als "hoch" definierten Schwelle von 150 mg. Das entspricht etwa einer Dosis von 62,5 mg pro Einnahme bei vier täglichen Einnahmen. Auf den ersten Blick klingt das nach einer riesigen Menge - und das ist es in den meisten Alltags‑Szenarien auch.
Um das besser einzuordnen, schauen wir uns an, wie diese Menge im Vergleich zu üblichen Produkten aussieht:
Dosisbereich | Typische Tagesmenge (mg) | Typischer Einsatz | Risiko von Nebenwirkungen |
---|---|---|---|
Low | 5-20 | Entspannung, leichte Angstlöschung | Sehr gering |
Moderate | 25-100 | Chronische Schmerzen, Schlafstörungen | Gering bis mittel |
High | 150-600 | Schwere neurologische Erkrankungen, klinische Studien | Mittel bis hoch |
1500 mg | 1500 | Seltene Spezialanwendungen, experimentelle Forschung | Hoch - mögliche Leberenzym‑Änderungen |
Wie Sie sehen, ist 1500 mg ein Spezialfall, der üblicherweise nur in kontrollierten Studien vorkommt.
Die richtige Menge hängt von mehreren Kriterien ab:
In Deutschland gilt: CBD‑Produkte dürfen keinen THC‑Gehalt von mehr als 0,2 % haben. Die EU‑Pharmakopöe listet eine obere tägliche Aufnahmemenge von 100 mg für gesunde Erwachsene. Alles darüber hinaus wird als „nicht‑empfohlen“ eingestuft und kann bei einer Gesundheitsbehörde nachfragen.
Für 1500 mg gibt es keine offizielle Zulassung - das würde einem Medikament entsprechen, das erst klinisch geprüft werden muss. Wer solch hohe Mengen einnimmt, läuft Gefahr, die Leberwerte zu belasten, und könnte bei einer Kontrolle einen Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz begehen.
Typische Nebenwirkungen von überhöhten CBD‑Mengen sind:
Die meisten dieser Effekte sind reversibel, wenn die Dosis reduziert wird. Trotzdem empfiehlt es sich, vor einer hohen Aufnahme ärztlichen Rat einzuholen.
Ein pragmatischer Ansatz:
Durch dieses Vorgehen vermeiden Sie die Gefahr, unnötig hohen Mengen wie 1500 mg zu konsumieren.
Beispiel 1 - Büroarbeiterin, 65 kg: Sie probiert CBD wegen leichter Schlafprobleme. Nach 10 mg sublingual wird sie besser. Sie bleibt bei 10‑15 mg, also weit unter der Hochdosis‑Grenze.
Beispiel 2 - Sportler, 90 kg, starke Muskelverspannungen: Er startet mit 20 mg und steigert auf 50 mg, verteilt auf drei Einnahmen. Auch das liegt noch im moderaten Bereich.
Beispiel 3 - Patient mit schwerer Epilepsie, unter ärztlicher Aufsicht: Klinische Protokolle testen bis zu 300 mg pro Tag. Das ist das Maximum, das noch als „hoch“ gilt - ein Vielfaches weniger als 1500 mg.
Für die meisten Menschen ist 1500 mg pro Tag eine extreme Überdosierung, die weder durch traditionelle Erfahrungswerte noch durch gesetzliche Vorgaben gedeckt ist. Die sichere Obergrenze liegt bei etwa 100 mg, wobei individuelle Faktoren immer mit einbezogen werden sollten. Wenn Sie trotzdem überlegen, solch hohe Mengen zu testen, holen Sie unbedingt medizinischen Rat ein.
Ja, solche Dosen liegen weit über den empfohlenen Höchstwerten und können Leberwerte beeinträchtigen sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auslösen. Eine ärztliche Kontrolle ist ratsam.
Ein guter Startwert liegt bei 5‑10 mg pro Tag, idealerweise sublingual. Nach ein paar Tagen kann die Dosis schrittweise erhöht werden, bis die gewünschte Wirkung eintritt.
Ja. Der THC‑Gehalt darf nicht über 0,2 % liegen und die EU‑Pharmakopöe empfiehlt maximal 100 mg pro Tag für gesunde Erwachsene. Alles darüber hinaus gilt als nicht‑zugelassen.
Sublinguale Tropfen haben eine höhere Bioverfügbarkeit (ca. 20 %) als Kapseln (6‑10 %). Inhalieren liegt bei etwa 30 %. Daher können bei weniger effektiven Methoden höhere mg‑Zahlen nötig sein, um dieselbe Wirkung zu erzielen.
CBD kann Enzyme im Leberstoffwechsel hemmen, was die Wirkung von Blutverdünnern, Antikonvulsiva und anderen Medikamenten verstärken kann. Sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt, bevor Sie CBD zusammen mit verschreibungspflichtigen Therapien einnehmen.
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