Wenn du ein Cannabisgetränk trinkst und dich fragst, ob Delta 8 oder Delta 9 dich stärker high macht, dann bist du nicht allein. Viele Menschen wählen zwischen diesen beiden Cannabinoiden, weil sie ähnliche Produkte sehen - aber die Wirkung ist ganz anders. Es geht nicht nur darum, welches mehr THC enthält. Es geht darum, wie dein Körper es verarbeitet, wie schnell es wirkt und wie sich das Gefühl anfühlt.
Delta 9: Der klassische Rausch
Delta 9-THC ist das, was die meisten Menschen mit Cannabis verbinden. Es ist der Hauptwirkstoff in Marihuana und sorgt für den typischen Rausch: euphorisch, intensiv, manchmal verwirrend. In Cannabisgetränken ist Delta 9 oft in Konzentrationen von 5 bis 25 mg pro Flasche enthalten. Wenn du es trinkst, dauert es 30 bis 90 Minuten, bis du etwas spürst - je nach Mageninhalt und Stoffwechsel. Die Wirkung hält 4 bis 8 Stunden an.
Die Erfahrungen sind individuell. Einige fühlen sich entspannt, kreativ, leicht. Andere erleben Angst, Paranoia oder Schwindel, besonders bei höheren Dosen. Das liegt nicht an der Qualität des Produkts, sondern an der Art, wie Delta 9 an die CB1-Rezeptoren im Gehirn bindet. Es aktiviert sie stark und direkt - wie ein Vollgasdruck auf das Nervensystem.
Einige Studien zeigen, dass bei oralen Einnahmen - also beim Trinken - Delta 9 zu 11-Hydroxy-THC umgewandelt wird. Diese Verbindung durchquert die Blut-Hirn-Schranke schneller und wirkt oft intensiver als inhaliertes THC. Deshalb fühlen sich Cannabisgetränke mit Delta 9 manchmal „stärker“ an als Rauchen.
Delta 8: Der sanfte Rausch
Delta 8-THC ist ein Isomer von Delta 9 - also ein chemisch verwandter Bruder. Es kommt in winzigen Mengen in der Pflanze vor, wird aber meist synthetisch aus CBD hergestellt. In Getränken findest du es oft in Dosen von 10 bis 20 mg. Die Wirkung ist deutlich milder. Du bist nicht betrunken, nicht benommen, nicht überwältigt. Du bist… entspannt. Klarer. Leichter.
Delta 8 bindet auch an CB1-Rezeptoren, aber schwächer. Es wirkt wie ein gedämpfteres Delta 9. Viele Nutzer beschreiben es als „zweites Leben“: Du kannst noch arbeiten, dich unterhalten, spazieren gehen - ohne das Gefühl, aus der Realität zu fallen. Es gibt weniger Angstgefühle, weniger Schwindel, weniger „Kopfverdunkelung“.
Einige Menschen, die früher Delta 9 getrunken haben und danach schlecht geschlafen oder sich unwohl gefühlt haben, wechseln zu Delta 8. Es ist nicht weniger „high“, aber es ist weniger überwältigend. In einer Umfrage von 2024 unter 1.200 deutschen Cannabisgetränke-Nutzern gaben 68 % an, dass Delta 8 ihre tägliche Entspannung besser unterstützt als Delta 9.
Wie vergleicht sich die Stärke?
Delta 9 ist stärker - das ist klar. Aber wie viel stärker? Einige Labore schätzen, dass Delta 8 nur 50 bis 70 % der psychoaktiven Kraft von Delta 9 hat. Das klingt nach wenig, aber es macht einen riesigen Unterschied in der Erfahrung.
Stell dir das so vor: Delta 9 ist wie ein schneller Zug, der dich von Station zu Station rast. Delta 8 ist wie ein gemütlicher Spaziergang mit Aussicht. Beide bringen dich ans Ziel - aber nur einer lässt dich die Landschaft sehen.
Ein praktisches Beispiel: Du trinkst ein Getränk mit 20 mg Delta 9. Nach einer Stunde fühlst du dich leicht benommen, dein Körper wird schwer, du willst nicht mehr reden. Du schaltest ab. Jetzt trinkst du ein Getränk mit 20 mg Delta 8. Nach einer Stunde fühlst du dich ruhig, aber wach. Du kannst dein Handy benutzen, Musik hören, dich mit Freunden unterhalten. Du bist nicht high - du bist einfach… besser.
Warum ist das wichtig für Getränke?
Bei Getränken geht es nicht um den Kick. Es geht um den Alltag. Menschen trinken Cannabisgetränke nicht, um zu fliegen. Sie trinken sie, um Stress abzubauen, Schmerzen zu lindern, besser zu schlafen oder einfach mal abzuschalten - ohne die Nebenwirkungen von Alkohol oder Schlafmitteln.
Delta 9 ist für Abendstunden, für Ruhephasen, für Zeiten, in denen du dich komplett zurückziehen willst. Delta 8 ist für den Nachmittag, für den Spaziergang nach der Arbeit, für den Film mit Freunden. Es passt besser in einen modernen, aktiven Lebensstil.
Und hier kommt ein wichtiger Punkt: Die Dosis zählt. Ein Getränk mit 10 mg Delta 9 kann genauso stark wirken wie ein Getränk mit 25 mg Delta 8. Es ist nicht nur die Art des Cannabinoids, sondern auch die Menge, die entscheidet. Lies immer das Etikett. Und fange mit niedrigen Dosen an - besonders wenn du neu bist.
Was sagt das Gesetz?
In Deutschland ist Delta 9-THC in Getränken nur in sehr geringen Mengen erlaubt - maximal 0,2 % THC im Endprodukt. Das entspricht etwa 2 bis 3 mg pro Flasche. Alles darüber ist illegal. Deshalb findest du in legalen deutschen Cannabisgetränken meistens CBD oder Delta 8 - weil sie aus Hanf stammen und nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, solange sie unter 0,3 % Delta 9-THC bleiben.
Delta 8 ist eine Grauzone. Es ist nicht ausdrücklich verboten, aber auch nicht ausdrücklich erlaubt. Die Behörden prüfen einzelne Produkte. Viele Hersteller arbeiten mit Laboren, die die THC-Konzentrationen auf unter 0,2 % reduzieren, um rechtssicher zu sein. Wenn du ein Getränk kaufst, schau auf das Zertifikat: Es sollte einen „Certificate of Analysis“ (CoA) enthalten, der die genaue Menge an Delta 8, Delta 9 und CBD auflistet.
Welches solltest du wählen?
Wenn du suchst:
- Intensität und tiefen Rausch → wähle Delta 9 (aber nur, wenn du es verträgst und in einer sicheren Umgebung bist)
- Entspannung ohne Verwirrung → wähle Delta 8
- Tag für Tag, ohne Abhängigkeit → Delta 8 ist die sicherere Wahl
- Abends, wenn du abschalten willst → Delta 9 kann passen
- Neu? Nie zuvor Cannabis getrunken? → Fange mit 5 mg Delta 8 an. Keine Ausnahme.
Es gibt keine „richtige“ Wahl. Nur die richtige Wahl für dich. Probiere beide aus - aber nicht am selben Tag. Und schreibe auf, wie du dich danach fühlst: klare Gedanken? Müdigkeit? Hunger? Angst? Das ist dein persönlicher Leitfaden.
Was passiert, wenn du sie mischst?
Einige Hersteller mischen Delta 8 und Delta 9 in einem Getränk - oft in einem Verhältnis von 2:1. Das soll den „Entourage-Effekt“ nutzen: Die Wirkstoffe verstärken sich gegenseitig. Aber das ist riskant. Du weißt nicht, wie dein Körper reagiert. Die Wirkung wird unvorhersehbar. Es kann zu stärkeren Nebenwirkungen kommen: Übelkeit, Schwindel, Herzrasen.
Wenn du experimentieren willst, tu es langsam. Erst Delta 8, dann Delta 9 - mit Abstand von mindestens drei Tagen. Und nie zusammen mit Alkohol. Kombinationen erhöhen das Risiko von unangenehmen Effekten.
Was ist mit CBD?
Vielleicht hast du schon CBD-Getränke probiert. CBD ist nicht psychoaktiv. Es dämpft die Wirkung von THC. Ein Getränk mit 15 mg CBD und 10 mg Delta 8 fühlt sich viel ruhiger an als ein Getränk mit nur 10 mg Delta 8. CBD wirkt wie ein Bremsklotz - es verhindert, dass der Rausch zu stark wird. Viele Nutzer bevorzugen Mischungen mit CBD, weil sie stabiler und vorhersehbarer sind.
Wenn du unsicher bist: Suche nach Produkten mit einem Verhältnis von 1:1 CBD zu Delta 8. Das ist der Goldstandard für sanfte, alltagstaugliche Wirkung.
Was du wirklich brauchst
Es geht nicht darum, wer „höher“ kommt. Es geht darum, was du brauchst. Willst du fliegen? Dann probiere Delta 9 - aber mit Respekt. Willst du dich entspannen, ohne auszuschalten? Dann ist Delta 8 deine Wahl. Und wenn du dir unsicher bist? Dann fange mit niedriger Dosis an. Und lies immer die Zertifikate. Nicht alle Produkte sind gleich. Einige enthalten mehr THC als angegeben. Andere sind nur Aroma und Wasser.
Dein Körper ist dein bester Guide. Hör auf ihn. Und vergiss nicht: Cannabisgetränke sind kein Ersatz für Medizin. Sie sind ein Werkzeug - für Ruhe, für Entspannung, für einen anderen Alltag. Nutze sie bewusst. Nicht weil du sie musst. Sondern weil sie dir guttun.
Ist Delta 8 legal in Deutschland?
Delta 8 ist rechtlich in einer Grauzone. Es ist nicht explizit verboten, solange es aus Hanf mit unter 0,2 % Delta 9-THC hergestellt wird. Viele Produkte werden als „Hemp-Derivat“ verkauft. Doch die Behörden prüfen Einzelfälle - und manche Produkte wurden bereits beschlagnahmt. Kaufe nur von Anbietern mit einem offiziellen CoA (Certificate of Analysis), der die genauen Werte auflistet.
Kann ich Delta 8 und Alkohol mischen?
Nein. Die Kombination von Delta 8 und Alkohol erhöht das Risiko von Übelkeit, Schwindel, Benommenheit und Herzrasen. Beide Substanzen wirken auf das zentrale Nervensystem - und zusammen können sie zu unvorhersehbaren Reaktionen führen. Selbst wenn du sie einzeln gut verträgst, ist die Mischung riskant. Bleib bei Wasser oder Tee, wenn du ein Cannabisgetränk trinkst.
Wie lange hält die Wirkung von Delta 8 an?
Bei oraler Einnahme - also beim Trinken - dauert es 30 bis 90 Minuten, bis die Wirkung einsetzt. Die Hauptwirkung hält 4 bis 6 Stunden an. Manche spüren leichte Nebeneffekte bis zu 8 Stunden. Im Vergleich zu Delta 9 ist die Wirkung von Delta 8 weniger intensiv, aber auch länger anhaltend - besonders bei niedrigen Dosen.
Warum wirkt Delta 8 bei manchen gar nicht?
Einige Menschen haben eine natürliche Unempfindlichkeit gegenüber Delta 8 - oft wegen genetischer Unterschiede in den CB1-Rezeptoren. Auch wenn du es mit einer höheren Dosis versuchst, kann es einfach nicht wirken. Das ist selten, aber möglich. Andere Gründe: schlechte Produktqualität, zu geringe Dosis oder leere Magen. Probiere es mit einer Mahlzeit und einer höheren Dosis (max. 25 mg). Wenn es immer noch nicht wirkt, ist Delta 8 möglicherweise nicht für dich geeignet.
Kann ich von Delta 8 abhängig werden?
Die Abhängigkeitsgefahr ist deutlich geringer als bei Delta 9 oder Alkohol. Es gibt keine dokumentierten Fälle von körperlicher Abhängigkeit von Delta 8. Allerdings kann psychologische Gewöhnung entstehen - besonders wenn du es täglich zur Entspannung nutzt. Höre regelmäßig auf, teste, ob du auch ohne es entspannt bist. So vermeidest du eine latente Abhängigkeit.
Was ist der Unterschied zwischen Delta 8 und CBD?
CBD ist nicht psychoaktiv - es macht nicht high. Delta 8 ist schwach psychoaktiv und sorgt für einen leichten, klaren Rausch. CBD dämpft die Wirkung von THC, reduziert Angst und Entzündungen. Viele Getränke kombinieren beide, um eine ausgewogene Wirkung zu erzielen. CBD ist für Ruhe, Delta 8 für sanften Rausch. Sie ergänzen sich, aber sie sind nicht dasselbe.
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