Kurz gesagt: CBD steigert nicht bei jedem den Appetit, aber die Mechanismen des Endocannabinoid‑Systems können unter bestimmten Bedingungen zu mehr Hunger führen.
CBD ist ein nicht‑psychoaktives Cannabinoid, das aus der Cannabispflanze extrahiert wird. Es wird häufig als Öl, Kapsel oder Vape‑Liquid angeboten und gilt als beruhigend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Im Unterschied zu THC aktiviert CBD das Endocannabinoid‑System nicht stark, sodass keine berauschende Wirkung entsteht.
Das Endocannabinoid System (ECS) ist ein körpereigenes Netzwerk aus Rezeptoren, körpereigenen Cannabinoiden (Endocannabinoiden) und Enzymen, das zahlreiche Prozesse reguliert - von Stimmung und Schmerz bis hin zu Hunger und Stoffwechsel.
Die beiden wichtigsten Rezeptortypen sind CB1- und CB2-Rezeptoren. CB1‑Rezeptoren befinden sich hauptsächlich im Gehirn und im Magen‑Darm‑Trakt, CB2‑Rezeptoren vorwiegend im Immunsystem.
Wenn ein Cannabinoid an einen CB1‑Rezeptor bindet, kann das Hungergefühl moduliert werden. THC ist dafür bekannt, den CB1‑Rezeptor stark zu aktivieren und dadurch den sogenannten „Munchies“‑Effekt auszulösen.
Obwohl beide Verbindungen das ECS berühren, zeigen sie unterschiedliche Profile:
Eigenschaft | CBD | THC |
---|---|---|
Rezeptorbindung | schwache CB1‑Aktivierung, indirekte CB2‑Stimulation | starke CB1‑Aktivierung |
Appetit | mögliche leichte Steigerung, stark individuell abhängig | ausgeprägte Steigerung, häufig Munchies |
Psychoaktive Wirkung | keine | ja |
Häufige Anwendung | Entzündungshemmung, Angstreduktion | Freizeit‑Cannabis, Appetit‑Stimulans |
Die Tabelle verdeutlicht, dass CBD nur eine milde, oft kaum spürbare Wirkung auf den Hunger hat. Dennoch können einige Nutzer durch die Wechselwirkung mit hormonellen Signalen wie Ghrelin ("Hungerhormon") oder Leptin ("Sättigungshormon") indirekt beeinflusst werden.
Mehrere klinische und präklinische Untersuchungen haben versucht, den Zusammenhang zwischen CBD und Appetit zu quantifizieren:
Die Gesamtauswertung legt nahe: Der Effekt ist nicht konsistent und stark von Dosierung und individueller Physiologie abhängig.
Um zu verstehen, warum manche Menschen nach CBD hungrig werden, sollten folgende Aspekte beachtet werden:
Wenn Sie CBD einnehmen und keinen Heißhunger wollen, helfen diese einfachen Strategien:
Viele Leute gehen fälschlicherweise davon aus, dass CBD automatisch zu Heißhunger führt, weil es mit Cannabis allgemein assoziiert wird. Die Realität ist differenzierter:
CBD kann bei manchen Personen den Appetit leicht steigern, besonders bei höheren Dosen oder wenn das Produkt terpenreich ist. Der Effekt ist jedoch deutlich schwächer als bei THC und nicht bei jedem zu beobachten.
Ein Start von 5‑10mg pro Tag ist in der Regel unauffällig. Beobachten Sie die Reaktion und erhöhen Sie nur schrittweise, wenn Sie keine appetitanregenden Nebenwirkungen bemerken.
Ja. Vaping oder Sublingual‑Tropfen erreichen das Blut schneller und können das ECS stärker aktivieren, was das Risiko einer leichten Appetitsteigerung erhöht. Kapseln und Öle wirken langsamer und gleichmäßiger.
Einige Studien deuten darauf hin, dass CBD den Stoffwechsel leicht anregen und Heißhunger reduzieren kann, vor allem wenn es in Kombination mit einer gesunden Ernährung eingenommen wird. Der Effekt ist jedoch moderat und sollte nicht als Wundermittel gesehen werden.
Nicht zwingend. CBD kann die Insulinsensitivität leicht verbessern, jedoch sollte bei bestehenden Diabetes‑Behandlungen stets ein Arzt konsultiert werden, um Wechselwirkungen zu prüfen.
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