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CBD und Appetit: Macht CBD hungrig?
Klara Fuchs

Klara Fuchs

Wesentliche Erkenntnisse

  • CBD kann bei manchen Menschen den Appetit anregen, muss aber nicht zwangsläufig zu Heißhunger führen.
  • Der Effekt hängt von Dosis, Einnahmeform und individueller Endocannabinoid‑System‑Empfindlichkeit ab.
  • Im Vergleich zu THC hat CBD eine deutlich schwächere Wirkung auf das Hungergefühl.
  • Studien zeigen gemischte Ergebnisse - manche berichten von gesteigertem Appetit, andere von unverändertem Essverhalten.
  • Praktische Tipps helfen, den gewünschten Nutzen von CBD zu erhalten, ohne unerwünschten Hunger zu provozieren.

Kurz gesagt: CBD steigert nicht bei jedem den Appetit, aber die Mechanismen des Endocannabinoid‑Systems können unter bestimmten Bedingungen zu mehr Hunger führen.

Was ist CBD?

CBD ist ein nicht‑psychoaktives Cannabinoid, das aus der Cannabispflanze extrahiert wird. Es wird häufig als Öl, Kapsel oder Vape‑Liquid angeboten und gilt als beruhigend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Im Unterschied zu THC aktiviert CBD das Endocannabinoid‑System nicht stark, sodass keine berauschende Wirkung entsteht.

Wie funktioniert das Endocannabinoid‑System?

Das Endocannabinoid System (ECS) ist ein körpereigenes Netzwerk aus Rezeptoren, körpereigenen Cannabinoiden (Endocannabinoiden) und Enzymen, das zahlreiche Prozesse reguliert - von Stimmung und Schmerz bis hin zu Hunger und Stoffwechsel.

Die beiden wichtigsten Rezeptortypen sind CB1- und CB2-Rezeptoren. CB1‑Rezeptoren befinden sich hauptsächlich im Gehirn und im Magen‑Darm‑Trakt, CB2‑Rezeptoren vorwiegend im Immunsystem.

Wenn ein Cannabinoid an einen CB1‑Rezeptor bindet, kann das Hungergefühl moduliert werden. THC ist dafür bekannt, den CB1‑Rezeptor stark zu aktivieren und dadurch den sogenannten „Munchies“‑Effekt auszulösen.

Abstrakte Darstellung von Gehirn‑ und Darm‑CB1‑Rezeptoren, CBD‑Moleküle schwach bindend, THC stark.

CBD vs. THC: Einfluss auf den Appetit

Obwohl beide Verbindungen das ECS berühren, zeigen sie unterschiedliche Profile:

CBD vs. THC - Appetit‑Effekt
Eigenschaft CBD THC
Rezeptorbindung schwache CB1‑Aktivierung, indirekte CB2‑Stimulation starke CB1‑Aktivierung
Appetit mögliche leichte Steigerung, stark individuell abhängig ausgeprägte Steigerung, häufig Munchies
Psychoaktive Wirkung keine ja
Häufige Anwendung Entzündungshemmung, Angstreduktion Freizeit‑Cannabis, Appetit‑Stimulans

Die Tabelle verdeutlicht, dass CBD nur eine milde, oft kaum spürbare Wirkung auf den Hunger hat. Dennoch können einige Nutzer durch die Wechselwirkung mit hormonellen Signalen wie Ghrelin ("Hungerhormon") oder Leptin ("Sättigungshormon") indirekt beeinflusst werden.

Wissenschaftliche Studien zum Appetitphänomen

Mehrere klinische und präklinische Untersuchungen haben versucht, den Zusammenhang zwischen CBD und Appetit zu quantifizieren:

  • Eine 2022 veröffentlichte Doppelblindstudie mit 60 gesunden Probanden zeigte, dass eine Einzeldosis von 30mg CBD keinen signifikanten Unterschied im Kalorienverbrauch im Vergleich zu Placebo bewirkte.
  • Eine Tierstudie aus dem Jahr 2020 beobachtete bei Ratten, dass hohe Dosen (100mg/kg) von CBD den Ghrelin-Spiegel leicht erhöhten, was zu einem moderaten Anstieg der Nahrungsaufnahme führte.
  • Eine retrospektive Analyse von Patienten, die CBD wegen chronischer Schmerzen einnahmen, berichtete, dass 23% der Befragten einen erhöhten Appetit bemerkten, während 57% keine Veränderung angaben.

Die Gesamtauswertung legt nahe: Der Effekt ist nicht konsistent und stark von Dosierung und individueller Physiologie abhängig.

Faktoren, die den Hunger beeinflussen

Um zu verstehen, warum manche Menschen nach CBD hungrig werden, sollten folgende Aspekte beachtet werden:

  1. Dosierung: Niedrige Dosen (5-10mg) wirken meist kaum auf den Appetit, während höhere Dosen (über 30mg) bei manchen Personen eine leichte Steigerung bewirken können.
  2. Einnahmeform: Öle und Kapseln werden langsamer absorbiert, Vapes und Sublingual‑Tropfen können schneller wirken und das ECS stärker aktivieren.
  3. Individuelle Endocannabinoid‑Profil: Menschen mit einem bereits niedrigen Grund‑Ghrelin‑Spiegel reagieren empfindlicher auf externe Cannabinoide.
  4. Begleitstoffe: Viele CBD‑Produkte enthalten Terpene wie Limonen oder Myrcen, die selbst appetitanregend sein können.
  5. Ernährungsstatus: Bei Fasten oder kalorienarmer Diät kann das Körpersystem stärker auf jede Cannabinoid‑Stimulation reagieren.
Hand hält CBD‑Kapsel neben einem kleinen Obstsnack und Notizblock mit Dosierungs‑Aufzeichnungen.

Praktische Tipps: CBD nutzen, ohne ungewollten Hunger

Wenn Sie CBD einnehmen und keinen Heißhunger wollen, helfen diese einfachen Strategien:

  • Starten Sie niedrig: Beginnen Sie mit 5mg und steigern Sie die Dosis nur, wenn Sie keine Nebenwirkungen bemerken.
  • Wählen Sie die Einnahmeform: Sublingual‑Tropfen oder Kapseln bieten eine gleichmäßige, vorhersehbare Wirkung im Vergleich zu Inhalationsprodukten.
  • Beachten Sie Terpene: Produkte ohne Myrcen/ Limonen reduzieren das Risiko einer Appetitsteigerung.
  • Essen Sie vor der Einnahme: Ein kleiner Snack (z.B. ein Stück Obst) kann den möglichen Hunger puffern.
  • Beobachten Sie Ihren Körper: Notieren Sie in einer kurzen Tabelle, wie Sie sich nach unterschiedlichen Dosen fühlen - so finden Sie Ihre persönliche Sweet‑Spot‑Dosis.

Häufige Missverständnisse rund um CBD und Hunger

Viele Leute gehen fälschlicherweise davon aus, dass CBD automatisch zu Heißhunger führt, weil es mit Cannabis allgemein assoziiert wird. Die Realität ist differenzierter:

  • „CBD ist THC“: Nein, CBD bindet nicht stark an CB1‑Rezeptoren, weshalb der klassische Munchies‑Effekt fehlt.
  • „Alle Produkte bewirken das gleiche“: Die Zusammensetzung von Terpenen, Cannabinoiden und Trägerölen variiert stark und beeinflusst das Endocannabinoid‑System unterschiedlich.
  • „Mehr CBD = mehr Hunger“: Die Beziehung ist nicht linear; bei sehr hohen Dosen kann das System sogar sättigend wirken.

Häufig gestellte Fragen

Verursacht CBD tatsächlich Appetit?

CBD kann bei manchen Personen den Appetit leicht steigern, besonders bei höheren Dosen oder wenn das Produkt terpenreich ist. Der Effekt ist jedoch deutlich schwächer als bei THC und nicht bei jedem zu beobachten.

Welche Dosis ist sicher, um keinen Hunger zu bekommen?

Ein Start von 5‑10mg pro Tag ist in der Regel unauffällig. Beobachten Sie die Reaktion und erhöhen Sie nur schrittweise, wenn Sie keine appetitanregenden Nebenwirkungen bemerken.

Beeinflusst die Einnahmeform den Hunger?

Ja. Vaping oder Sublingual‑Tropfen erreichen das Blut schneller und können das ECS stärker aktivieren, was das Risiko einer leichten Appetitsteigerung erhöht. Kapseln und Öle wirken langsamer und gleichmäßiger.

Kann CBD beim Abnehmen helfen?

Einige Studien deuten darauf hin, dass CBD den Stoffwechsel leicht anregen und Heißhunger reduzieren kann, vor allem wenn es in Kombination mit einer gesunden Ernährung eingenommen wird. Der Effekt ist jedoch moderat und sollte nicht als Wundermittel gesehen werden.

Müssen Patienten mit Diabetes auf CBD verzichten?

Nicht zwingend. CBD kann die Insulinsensitivität leicht verbessern, jedoch sollte bei bestehenden Diabetes‑Behandlungen stets ein Arzt konsultiert werden, um Wechselwirkungen zu prüfen.

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