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Was sind die 4 wichtigsten Cannabinoide und wie wirken sie?
Klara Fuchs

Klara Fuchs

Wenn du dich mit Cannabis oder CBD-Produkten beschäftigst, stößt du immer wieder auf Begriffe wie THC, CBD, CBG und CBN. Diese vier Cannabinoide sind die bekanntesten und am besten erforschten Verbindungen in der Hanfpflanze. Sie wirken unterschiedlich auf deinen Körper und beeinflussen deine Stimmung, Schmerzwahrnehmung und Schlaf - ohne dass du high wirst, wenn du sie richtig nutzt. Viele Menschen glauben, Cannabis bedeutet nur eines: Rausch. Doch das stimmt nicht. Die Pflanze enthält über 100 verschiedene Cannabinoide, aber nur vier davon spielen in der Alltagsanwendung eine echte Rolle.

THC: Der Stoff, der high macht

THC, kurz für Delta-9-Tetrahydrocannabinol, ist der einzige Cannabinoid, der psychoaktiv ist. Er bindet direkt an die CB1-Rezeptoren im Gehirn und löst das typische Gefühl von Euphorie, Entspannung oder auch leichten Verwirrtheit aus. Bei manchen Menschen führt es zu Angst oder Paranoia - das hängt von der Dosis und der individuellen Veranlagung ab. THC wird oft zur Linderung von chronischen Schmerzen, Übelkeit oder Schlafstörungen eingesetzt. In Deutschland ist es nur in verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Sativex oder Dronabinol erlaubt. Wer THC als Freizeitdroge nutzt, handelt illegal. Aber als Medizin hat es einen klaren Platz.

Ein typischer Wert: Ein Gramm Cannabis mit 20 % THC enthält 200 mg reines THC. Die Wirkung setzt innerhalb von 20 bis 60 Minuten ein, wenn es geraucht oder gedampft wird. Bei Kapseln oder Ölen dauert es bis zu zwei Stunden. Die Wirkung hält zwischen 2 und 6 Stunden an. Wer mit THC beginnt, sollte mit 2,5 bis 5 mg starten - mehr ist nicht immer besser.

CBD: Der beruhigende Gegenspieler

CBD, oder Cannabidiol, ist der am häufigsten verwendete Cannabinoid weltweit. Im Gegensatz zu THC verursacht es keinen Rausch. Es wirkt entzündungshemmend, angstlösend und muskelentspannend. Viele Menschen nehmen CBD-Öl, um Stress abzubauen, Schlafprobleme zu lindern oder chronische Schmerzen zu behandeln - ohne dass sie sich benommen oder unwohl fühlen.

Studien zeigen, dass CBD die Aktivität von Serotoninrezeptoren im Gehirn beeinflusst, was die Stimmung stabilisiert. Es blockiert auch Enzyme, die THC abbauen, was bedeutet: Wenn du CBD und THC zusammen nimmst, kann CBD die unangenehmen Nebenwirkungen von THC dämpfen. Das ist ein Grund, warum viele Produkte eine Mischung aus beiden enthalten - oft in einem Verhältnis von 1:1 oder 2:1 CBD zu THC.

Ein typisches CBD-Öl enthält 5 % bis 30 % CBD. Eine übliche Tagesdosis liegt zwischen 10 und 40 mg, verteilt auf zwei Einnahmen. Die Wirkung setzt nach 30 bis 90 Minuten ein und hält 4 bis 8 Stunden an. CBD ist in Deutschland als Lebensmittelzusatzstoff erlaubt - solange es nicht als Medizin beworben wird und der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt.

CBG: Der junge, vielversprechende Cannabinoid

CBG, oder Cannabigerol, wird oft als „Stamm-Cannabinoid“ bezeichnet, weil alle anderen Cannabinoide aus ihm entstehen. In jungen Hanfpflanzen ist CBG am höchsten, aber mit der Reife wandelt sich der Großteil davon in THC oder CBD. Deshalb ist CBG teurer und schwerer zu gewinnen. Die meisten Produkte enthalten nur geringe Mengen - oft unter 1 %.

Dennoch zeigt CBG vielversprechende Eigenschaften: Es wirkt stark entzündungshemmend, besonders bei Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Reizdarmsyndrom. Studien an Tieren deuten darauf hin, dass es auch die Bildung von Bakterien hemmt, die Hautinfektionen verursachen. Einige Forscher sehen in CBG ein Potenzial bei Glaukom, da es den Augeninnendruck senken könnte. Auch bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Huntington oder Parkinson wird es untersucht.

CBG ist nicht psychoaktiv. Es wirkt eher beruhigend, aber nicht sedierend. Die typische Dosis liegt bei 5 bis 15 mg pro Tag. Die meisten CBG-Öle sind mit CBD kombiniert, weil CBG allein schwer zu dosieren ist und nur in kleinen Mengen wirkt. Es ist kein Wundermittel - aber ein interessanter Kandidat für die Zukunft der Cannabinoid-Therapie.

Gehirn mit farbigen Lichtstrahlen, die verschiedene Cannabinoide und ihre Wirkungen darstellen

CBN: Der Schlaf-Cannabinoid

CBN, oder Cannabinol, entsteht nicht direkt in der Pflanze, sondern durch Abbau von THC - vor allem, wenn Cannabis alt oder schlecht gelagert ist. Deshalb war CBN früher eher ein Zeichen für veraltete Ware. Heute weiß man: CBN hat ein starkes Schlafpotenzial. Es wirkt beruhigend, aber nicht so stark wie THC. Viele Menschen nutzen CBN-Öle als natürlichen Schlafhilfe - besonders wenn sie auf Schlaftabletten verzichten wollen.

Eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigte, dass eine Kombination aus 5 mg CBN und 10 mg CBD die Einschlafzeit um durchschnittlich 30 Minuten verkürzte und die Tiefschlafphase verlängerte. Im Vergleich zu Melatonin war die Wirkung länger anhaltend und weniger abhängig machend. CBN ist nicht euphorisierend, aber es kann leicht müde machen. Es ist ideal für Abends, nicht für den Tag.

Typische Produkte enthalten 5 bis 20 mg CBN pro Portion. Die Wirkung setzt nach 45 bis 75 Minuten ein und hält bis zu 8 Stunden an. Viele CBN-Öle enthalten auch geringe Mengen THC, um die Wirkung zu verstärken. In Deutschland ist das legal, solange der Gesamt-THC-Gehalt unter 0,2 % bleibt.

Wie unterscheiden sich die vier Cannabinoide?

Die vier Haupt-Cannabinoide unterscheiden sich nicht nur in ihrer Wirkung, sondern auch in ihrer Herkunft und Rechtslage. Hier ein Überblick:

Vergleich der vier Haupt-Cannabinoide
Cannabinoid Psychoaktiv? Hauptwirkung Typische Dosis Rechtslage in Deutschland
THC Ja Rausch, Schmerzlinderung, Appetitanregung 2,5-20 mg Nur verschreibungspflichtig
CBD Nein Entzündungshemmend, angstlösend, beruhigend 10-40 mg Als Lebensmittel erlaubt (THC < 0,2 %)
CBG Nein Entzündungshemmend, antibakteriell, neuroprotektiv 5-15 mg Als Lebensmittel erlaubt (THC < 0,2 %)
CBN Nein (leicht sedierend) Schlaffördernd, beruhigend 5-20 mg Als Lebensmittel erlaubt (THC < 0,2 %)

Was du hier siehst: CBD, CBG und CBN sind legal, solange sie aus legal angebautem Hanf stammen und kein THC enthalten - oder nur Spuren unter 0,2 %. THC hingegen ist streng reguliert. Wer eine medizinische Indikation hat, kann es verschrieben bekommen. Wer es als Freizeitdroge nutzt, riskiert Strafen.

Schlafendes Wesen unter Mondlicht, über ihm schwebende Symbole der vier Cannabinoide

Was ist mit H4CBD?

H4CBD, oder Tetrahydrocannabidiol, ist kein natürlicher Cannabinoid. Es ist ein synthetisch verändertes CBD-Molekül, das durch Hydrogenierung entsteht - ähnlich wie bei der Herstellung von Margarine aus Pflanzenöl. Es wurde entwickelt, um die Wirkung von CBD zu verstärken und länger wirken zu lassen. Einige Hersteller werben damit, dass H4CBD „stärker als CBD“ sei und sogar leichte psychoaktive Effekte habe - ähnlich wie THC, aber legal.

Doch das ist riskant. In Deutschland ist H4CBD nicht als Lebensmittel zugelassen. Die Bundesopiumstelle hat es 2024 als neuartiges Lebensmittel eingestuft, das vor der Markteinführung genehmigt werden muss - was bisher nicht geschehen ist. Viele Produkte mit H4CBD werden illegal verkauft. Die Langzeitwirkung ist unbekannt. Es gibt kaum Studien. Wer H4CBD nimmt, nimmt ein Risiko ein, das wissenschaftlich nicht abgesichert ist.

Wenn du auf der Suche nach sicheren Wirkstoffen bist, bleib bei den vier klassischen Cannabinoiden: THC, CBD, CBG, CBN. Sie sind erforscht, ihre Wirkungen sind dokumentiert, und ihre rechtliche Lage ist klar. H4CBD ist ein Experiment - nicht eine Lösung.

Was solltest du tun?

Wenn du Cannabinoide ausprobieren willst, fange mit CBD an. Es ist sicher, legal und gut erforscht. Probiere eine niedrige Dosis - 10 mg pro Tag - und beobachte, wie dein Körper reagiert. Wenn du Schlafprobleme hast, probiere ein Produkt mit CBN. Wenn du Entzündungen hast, könnte CBG helfen. THC ist nur für medizinische Zwecke geeignet und nur mit Rezept.

Vermeide Produkte, die nicht klar angeben, welche Cannabinoide enthalten sind. Achte auf Labortests (Zertifikate). Kaufe nur von Anbietern, die transparent sind. Und wenn du unsicher bist: Sprich mit deinem Arzt. Cannabinoide sind keine Wundermittel - aber sie können ein Teil einer gesunden Lebensweise sein, wenn du sie richtig nutzt.

Welches Cannabinoid ist am besten für Schlaf?

CBN ist das Cannabinoid mit der stärksten schlaffördernden Wirkung. Es wirkt beruhigend, ohne high zu machen. Kombiniert mit CBD ist es besonders effektiv. THC kann auch helfen, ist aber nicht für jeden geeignet und nur verschreibungspflichtig.

Ist CBD legal in Deutschland?

Ja, CBD ist in Deutschland legal, solange es aus EU-zertifiziertem Hanf stammt und der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt. Es darf als Lebensmittel oder Kosmetik verkauft werden, aber nicht als Medizin beworben werden.

Was ist der Unterschied zwischen CBG und CBD?

CBD wirkt hauptsächlich beruhigend und entzündungshemmend. CBG hat eine stärkere antibakterielle Wirkung und könnte bei Darmerkrankungen und Augenproblemen helfen. CBG ist seltener und teurer, weil es nur in jungen Pflanzen in nennenswerten Mengen vorkommt.

Kann man THC und CBD zusammen nehmen?

Ja, viele Menschen tun das - besonders bei chronischen Schmerzen oder Angststörungen. CBD dämpft die unangenehmen Nebenwirkungen von THC und verlängert seine Wirkung. Die Kombination wird oft als „Entourage-Effekt“ bezeichnet. Sie ist nur legal, wenn sie als verschreibungspflichtiges Medikament vorliegt.

Ist H4CBD sicher?

Nein, H4CBD ist nicht sicher. Es ist ein synthetisch verändertes Molekül, das nicht als Lebensmittel zugelassen ist. Es gibt kaum Langzeitstudien, und viele Produkte enthalten unklare Dosen oder unerlaubte Zusatzstoffe. Es ist besser, auf bewährte Cannabinoide wie CBD, CBN oder CBG zu setzen.

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