CBD (Cannabidiol) ist ein nicht‑psychoaktives Cannabinoid, das aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Es wirkt vor allem über das Endocannabinoid System, reguliert Schmerz, Entzündung und Angst, und wird häufig als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Bei zu hoher Dosierung können jedoch CBD Nebenwirkungen auftreten, die hier ausführlich erklärt werden.
Das Endocannabinoid System (ECS) besteht aus den Rezeptoren CB1 und CB2, körpereigenen Cannabinoiden und Enzymen wie CYP450. CBD bindet schwach an CB1, stärkt aber die Aktivität von CB2 und hemmt das Enzym CYP450, wodurch die Verstoffwechselung anderer Medikamente beeinflusst wird.
Für Schwangere und stillende Mütter fehlen solide Sicherheitsdaten. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät von der Einnahme über die empfohlene Tagesdosis von 70mg hinaus ab. Auch bei Kindern gibt es keine zugelassenen Dosierungsempfehlungen; das Risiko von Leber- und Entwicklungsstörungen ist nicht auszuschließen.
Durch die Hemmung von CYP450 kann CBD die Plasmaspiegel von Medikamenten wie Warfarin, Antidepressiva oder Antikonvulsiva erhöhen. Das kann zu unerwarteten Blutungen, verstärkten Sedierungen oder toxischen Wirkungen führen. Wer bereits verschreibungspflichtige Mittel einnimmt, sollte unbedingt Rücksprache mit dem Arzt halten.
Attribut | CBD | THC | Synthetisches Cannabinoid (z.B. Nabilon) |
---|---|---|---|
Psychoaktivität | Nein | Ja | Ja (stark) |
Hauptwirkungen | Entzündungshemmend, angstlösend | Euphorie, Schmerzreduktion | Starke Schmerzreduktion, Übelkeit |
Häufige Nebenwirkungen bei Überdosierung | Müdigkeit, Durchfall, Leberbelastung | Paranoia, Tachykardie, Halluzinationen | Herzrhythmusstörungen, Psychosen |
Rechtlicher Status (Deutschland) | Legal bis 0,2% THC | Illegal, medizinisch in Ausnahmefällen | Nur unter ärztlicher Aufsicht |
Bei Auftreten mehrerer Punkte sollte die Dosis sofort reduziert und ein Arzt konsultiert werden.
Aktuelle Studien (z.B. 2023 von der US‑National Library of Medicine) untersuchen Dosen bis 1.500mg/Tag bei Epilepsie‑Patienten. Die Ergebnisse zeigen zwar eine wirksame Krampflinderung, aber gleichzeitig erhöhte Leberwerte bei über 800mg/Tag. Experten empfehlen deshalb engmaschige Laborkontrollen bei Langzeittherapien.
Für gesunde Erwachsene gilt eine Obergrenze von etwa 300mg pro Tag. Wer weniger als 70mg benötigt, sollte nicht darüber hinausgehen, da die Risikozone bereits ab 150mg beginnt.
Ja, besonders in hohen Dosen kann CBD den systolischen Blutdruck um bis zu 8mmHg reduzieren. Menschen mit bereits niedrigem Blutdruck sollten vorsichtig sein.
Vor allem Alanin‑Transaminase (ALT) und Aspartat‑Transaminase (AST) können erhöht sein. Regelmäßige Bluttests sind empfehlenswert, wenn langfristig hohe Dosen genommen werden.
Durch die Hemmung des Enzyms CYP450 kann CBD die Konzentration vieler Medikamente erhöhen, z.B. Warfarin, SSRIs oder Antikonvulsiva. Eine ärztliche Absprache ist unverzichtbar.
Derzeit gibt es keine zugelassenen Produkte oder Dosierungsempfehlungen für Kinder. Aufgrund fehlender Studien und möglicher Leberwirkungen sollten Eltern von einer Anwendung absehen.
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