Potenz von Cannabinoiden: was du wirklich wissen musst

Potenz sagt, wie stark ein Cannabinoid wirkt — aber das ist nicht nur eine Zahl. Sie hängt von der Chemie des Stoffs, der Menge (mg), der Darreichungsform und deinem Körper ab. Hier erkläre ich kurz, wie Potenz gemessen wird, wie du Produkte vergleichst und welche Dosierungen ein guter Startpunkt sind.

Wie wird Potenz gemessen?

Produkte listen die Potenz oft als Prozent oder in Milligramm pro Einheit. Bei Blüten steht z.B. „20 % THC“ — das heißt 200 mg THC pro Gramm. Bei Ölen findest du Angaben wie „1000 mg CBD in 10 ml“, also 100 mg/ml. Wichtiger als der Prozentwert ist die konkrete Dosis, die du einnimmst: 5 mg, 10 mg oder 50 mg.

Labortests (COA) zeigen das volle Profil: Hauptcannabinoide, Spuren von Nebenstoffen und Reinheit. Ein COA ist ein gutes Zeichen für transparente Hersteller. Schau nach Gesamtmenge, Restlösemitteln und Schadstoffen.

Was beeinflusst die Wirkung?

Mehr Faktoren als nur die Potenz spielen mit: Bioverfügbarkeit (wie viel im Blut ankommt), Einnahmeweg und persönliche Faktoren wie Gewicht oder Medikamente. Beispiel: Vapen wirkt schnell und hochprozentig, weil viel direkt in die Lunge gelangt. Öl unter der Zunge wirkt schneller als Kapseln, die erst den Magen passieren.

Typische Orientierung für THC (zum Vergleich): 1–5 mg sehr leicht, 5–10 mg niedrig, 10–20 mg mittel, über 20 mg stark. Bei CBD sind 10–50 mg üblich; manche nutzen 70 mg (siehe Artikel auf der Seite) – das ist für viele Menschen bereits hoch.

Neue Cannabinoide wie THCP oder HHCp wirken oft stärker als THC bei ähnlicher Menge. Deshalb gilt: bei neuen Substanzen vorsichtig anfangen — weniger ist anfangs besser.

Terpene und andere Cannabinoide verändern die Wirkung („Entourage-Effekt“). Ein Vollspektrum-Extrakt kann sich anders anfühlen als ein isoliertes CBD-Produkt mit gleicher reiner CBD-Menge.

Praktischer Tipp: Notiere die Dosis und Wirkung beim ersten Versuch. So findest du schneller deine passende Potenz ohne zu viel zu probieren.

Sicherheitsregeln: Fahre nicht, wenn du Wirkung spürst. Achte auf Wechselwirkungen mit Medikamenten. Wenn du unsicher bist, frag eine:n Ärzt:in oder Apotheker:in.

Beim Kauf: Such nach COA, klaren mg-Angaben und transparenten Herstellerinfos. Wenn ein Produkt sehr hohe Prozentzahlen ohne Testangaben wirbt, sei skeptisch.

Kurz gesagt: Potenz ist wichtig, aber nur ein Teil der Gleichung. Richtig dosieren, langsam anfangen und auf Labortests achten — so findest du die passende Stärke ohne Überraschungen.