HHC (Hexahydrocannabinol) ist ein halbsynthetischer Cannabinoid, das aus Δ9‑THC hergestellt wird. Es bindet an die CB1‑ und CB2‑Rezeptoren des Endocannabinoid‑Systems, wirkt jedoch milder als das klassische Δ9‑THC. HHC wird häufig als „legaler Ersatz“ vermarktet, weil es in vielen Rechtsräumen noch nicht explizit reguliert ist.
Die zentrale Frage, die viele Konsumenten umtreibt, lautet: Ist HHC schwächer als Delta‑8? Um das zu beantworten, schauen wir uns die beiden Cannabinoide im Detail an - von ihrer chemischen Struktur über die Bindungsaffinität bis hin zur subjektiven Wirkung.
Delta‑8 THC ist ein natürlich vorkommendes Cannabinoid, das strukturell nur einen Doppelbindungspunkt vom bekannten Δ9‑THC unterscheidet. Diese kleine Änderung reduziert die Bindungsstärke an den CB1‑Rezeptor leicht, führt aber zu einer klaren psychoaktiven Wirkung, die von vielen als weniger intensiv und angstärmer beschrieben wird.
Attribut | HHC | Delta‑8 THC |
---|---|---|
Relative Potenz* (Δ9‑THC = 1,0) | 0,6‑0,8 | 0,7‑0,9 |
CB1‑Affinität (Ki-Wert, nM) | ≈ 120 | ≈ 110 |
CB2‑Affinität (Ki-Wert, nM) | ≈ 250 | ≈ 200 |
Onset (Minuten) | 15‑30 (Oral) | 10‑20 (Oral) |
Dauer der Wirkung | 4‑6h | 3‑5h |
Typische Dosis (mg) | 10‑25 | 5‑15 |
Legalität in Deutschland (2025) | Grauzone - nicht explizit verbot, aber Herstellerangaben kritisch | Verbunden mit Δ9‑THC‑Grenzwert0,2% - meist illegal bei reiner Isolat‑Form |
*Relative Potenz bezieht sich auf die psychoaktive Stärke im Vergleich zu Δ9‑THC.
Terpene wie Myrcen, Limonen oder Pinene können die Durchdringung der Blut‑Brain‑Barriere modulieren. Ein hoher Myrcen‑Anteil verstärkt das „body‑high“, während Limonen eher stimmungsaufhellend wirkt. Hersteller mischen oft Terpene zu HHC‑ oder Delta‑8‑Formulierungen, um die empfundene Potenz zu erhöhen, ohne die eigentliche Cannabinoid‑Menge zu ändern.
Ein konkretes Beispiel: Maria, 28Jahre, nutzt HHC-Öl für leichte Entspannung nach der Arbeit. Sie startet mit 10mg, merkt nach 20Minuten ein sanftes „Body‑High“ und reduziert die Dosis nach einer Woche auf 8mg, weil die Wirkung ausreichend ist.
Die EU‑Gesetzgebung unterscheidet zwischen Cannabis‑Extrakten (unter 0,2% Δ9‑THC) und reinen Isolaten. HHC fällt nicht klar in eine dieser Kategorien, weil es chemisch modifiziert ist. Die Bundesopiumstelle klassifiziert HHC derzeit als "nicht‑geprüft" - das bedeutet, dass Händler keine klare Rechtsgrundlage haben.
Delta‑8 hingegen wird häufig als „Δ9‑THC‑ähnlich“ eingestuft, weil es im Endprodukt zu Δ9‑THC zurückverwandelt werden kann. Deshalb ist der Verkauf von reinem Delta‑8 in Deutschland seit 2024 praktisch verboten.
Wenn du mehr über das Entourage‑Effekt erfahren willst, schau dir den nächsten Beitrag zu "Terpene und ihre Synergie mit Cannabinoiden" an. Auch ein Blick auf die Pharmakokinetik von HHC lohnt sich, sobald erste klinische Studien verfügbar sind.
HHC liegt mit einer relativen Potenz von 0,6‑0,8 leicht unter Delta‑8, das etwa 0,7‑0,9 von Δ9‑THC erreicht. Der Unterschied ist jedoch klein und wird stark von Terpenen und individueller Toleranz beeinflusst.
Derzeit befindet sich HHC in einer rechtlichen Grauzone. Es ist nicht explizit verboten, aber die Bundesopiumstelle hat keine klare Zulassung erteilt. Der Verkauf kann bei Behörden angefochten werden.
Beide erzeugen ein mildes „high“ mit weniger Angst als Δ9‑THC. HHC wird oft als etwas körperlicher beschrieben, während Delta‑8 ein klareres Kopf‑high liefert. Terpene können die subjektiven Unterschiede noch verstärken.
Oral eingenommen setzt HHC nach 15‑30Minuten ein und wirkt 4‑6Stunden. Delta‑8 startet etwas schneller (10‑20Minuten) und hält etwa 3‑5Stunden an.
Ja, viele Nutzer kombinieren HHC mit CBD, um die psychoaktive Wirkung zu dämpfen, während sie von den entspannenden Eigenschaften des CBD profitieren. Die Kombination sollte jedoch vorsichtig dosiert werden.
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