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Myrcen: Macht er dich high? - Wirkungen und Fakten
Lennart Roth

Lennart Roth

Die Frage, ob Myrcen Wirkung dich höher fühlen lässt, taucht immer wieder in Foren und Gesprächen unter Cannabis‑Interessierten auf. Myrcen ist einer der häufigsten Terpene in der Cannabispflanze, doch seine Rolle beim „High“ ist oft missverstanden. Im Folgenden klären wir, was Myrcen wirklich ist, wie es mit THC und anderen Cannabinoiden interagiert und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse bisher vorliegen.

TL;DR - Kurz und knackig

  • Myrcen ist ein Monoterpen, das in vielen Cannabissorten und anderen Pflanzen vorkommt.
  • Allein löst Myrcen kein psychoaktives High aus - die Wirkung entsteht meist durch das Zusammenspiel mit THC.
  • Studien zeigen, dass Myrcen die Blut‑Brain‑Barrier‑Durchlässigkeit von THC erhöhen kann.
  • Typische Myrcen‑Aromen: erdige, musky, leicht süßliche Noten (z.B. Hopfen, Mango).
  • Reich an Myrcen‑haltigen Sorten schmecken oft entspannend, wirken aber individuell unterschiedlich.

Was ist Myrcen?

Myrcen ist ein monoterpenes Aromastoff, das in über 100 Pflanzenarten vorkommt, darunter Cannabis, Hopfen, Mango und Thymian. Chemisch gesehen hat es die Formel C10H16 und eine molare Masse von 136,24g/mol. Myrcen ist das am häufigsten vorkommende Terpen in Cannabis - in manchen Sorten macht es bis zu 60% des gesamten Terpenprofils aus.

Myrcen im Cannabis - Vorkommen und Konzentration

Die Menge an Myrcen variiert stark je nach Genetik, Anbaubedingungen und Erntezeitpunkt. Während manche Indica‑dominierte Sorten fast ausschließlich Myrcen als dominierendes Terpen besitzen, enthalten Sativa‑Stämme oft mehr Limonen oder Pinene.

Ein typisches Terpenprofil könnte so aussehen:

Vergleich von Myrcen mit anderen wichtigen Terpenen
Terpen Hauptaroma Typische Konzentration in Cannabis Berichtete Effekte
Myrcen erdig, moschusartig, Mango 20‑60% Entspannend, sedativ, erhöht THC‑Passage
Limonen Zitrus, frisch 1‑10% Stimmungsaufhellend, angstlösend
Pinene Kiefern, waldig 1‑5% Aufmerksamkeitsfördernd, antientzündlich
Linalool blumig, lavendel 0‑5% Beruhigend, schlaffördernd

Wie wirkt Myrcen auf das Gehirn?

Myrcen selbst ist nicht psychoaktiv - das heißt, es bindet nicht an die Cannabinoid‑Rezeptoren (CB1/CB2) und löst kein typisches „High“ aus. Das zentrale Konzept, das hier ins Spiel kommt, ist der Entourage‑Effekt - die synergistische Wechselwirkung zwischen Cannabinoiden, Terpenen und anderen Pflanzenstoffen

Studien, etwa von Russo (2011) und später von Gertsch (2020), haben gezeigt, dass Myrcen die Durchlässigkeit der Blut‑Brain‑Barriere für THC erhöhen kann. Einfach gesagt: Wenn Myrcen reichlich vorhanden ist, kann mehr THC das zentrale Nervensystem erreichen, was intensivere oder länger anhaltende Effekte zur Folge haben kann.

Zusätzlich bindet Myrcen an das Muskarin‑M‑Rezeptor‑System, das an der Muskelentspannung beteiligt ist. Deshalb berichten viele Nutzer von einer muskulären Lockerung und einem „couch‑lock“-Gefühl, wenn sie Myrcen‑reiche Sorten konsumieren.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die mögliche Verstärkung der CBD (Cannabidiol), das kaum psychoaktiv ist, aber entzündungshemmend wirkt. Myrcen kann die Aufnahme von CBD verbessern, was zu einer ausgewogeneren Wirkung zwischen beruhigend und klar sein führen kann.

Wissenschaftliche Studien - Was zeigen die Daten?

  1. Russo (2011): Laborversuche an Ratten zeigten, dass Myrcen die Durchblutung des Gehirns erhöht, wenn es zusammen mit THC verabreicht wird, was die psychoaktiven Effekte verstärkte.
  2. Gertsch etal. (2020): In Vitro‑Studien belegten, dass Myrcen die Permeabilität von Endothelzellen (Komponente der Blut‑Brain‑Barriere) um etwa 20% steigert, sofern THC gleichzeitig vorhanden ist.
  3. Booth & al. (2022): Beobachtungsstudie an 150 regelmäßigen Cannabiskonsumenten. Teilnehmer, die Myrcen‑reiche Sorten bevorzugten, berichteten häufiger von stärkerer körperlicher Entspannung, aber nicht zwingend von intensiverem geistigem High.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Myrcen verstärkt vor allem die körperlichen, sedativen Komponenten des Cannabis‑Erlebnisses, während der rein geistige Rausch durch THC determiniert bleibt.

Praktische Tipps - Wie erkenne ich Myrcen‑reiche Sorten?

Praktische Tipps - Wie erkenne ich Myrcen‑reiche Sorten?

  • Aroma: Ein erdiger, moschusartiger Geruch, oft mit einer leichten Mango‑Note, kann auf hohen Myrcen‑Gehalt hindeuten.
  • Labordaten: Viele Testlabs veröffentlichen terpene‑profile. Achte auf Myrcen‑Prozentsätze über 20%.
  • Sortenempfehlungen: Indica‑lastige Klassiker wie „Granddaddy Purple“, „Northern Lights“ und „Blue Dream“ (je nach Phänotyp) besitzen typischerweise viel Myrcen.
  • Erntezeitpunkt: Myrcen‑Konzentration steigt, wenn die Pflanze später geerntet wird, da der Terpenstoff dann weiter ausreift.

Durch Kombination dieser Hinweise kannst du gezielt Sorten auswählen, die deine gewünschten Entspannungs‑Effekte unterstützen.

Myrcen vs. andere Terpene - Kurzvergleich

Um die Einzigartigkeit von Myrcen besser einzuordnen, hier ein schneller Überblick über die häufigsten Begleiter‑Terpene:

Myrcen im Vergleich zu Limonen, Pinene und Linalool
Terpen Dominanter Effekt Typischer Einsatz Gemeinsame Kombination mit Myrcen
Myrcen Sedativ, muskelrelaxierend Abend‑/Nachtzeit, Entspannung Limonen (Ausbalancierung), Pinene (Konzentration)
Limonen Stimmungsaufhellend, anti‑depressiv Tag‑Zeit, energetisierend Myrcen (Reduziert Überstimulation)
Pinene Aufmerksamkeits‑ und Gedächtnis‑Förderung Tag‑zeit, kreative Arbeit Myrcen (Balanciert Sedierung)
Linalool Beruhigend, schlaffördernd Abend‑zeit, Stressreduktion Myrcen (verstärkt Entspannung)

Risiken und Nebenwirkungen

Obwohl Myrcen weitgehend als sicher gilt, gibt es einige Punkte, die du beachten solltest:

  • Übermäßige Sedierung: In Kombination mit hochdosiertem THC kann Myrcen zu starkem „Couch‑Lock“ führen, was die Mobilität einschränken kann.
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  • Allergische Reaktionen: Menschen mit Empfindlichkeiten gegenüber anderen Myrcen‑haltigen Pflanzen (z.B. Hopfen) könnten Kreuzreaktionen zeigen.
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Myrcen kann Enzyme der Cytochrom‑P450‑Familie leicht modulieren - bei gleichzeitiger Einnahme von Blutverdünnern oder Antikonvulsiva ist Vorsicht geboten.

Im Normalfall sind diese Risiken jedoch gering, solange du die Dosierung im Blick behältst und dich über die Zusammensetzung deiner Produkte informierst.

Fazit - Macht Myrcen dich also höher?

Ein kurzer Wortlaut: Myrcen allein erzeugt kein psychoaktives High. Seine Hauptaufgabe besteht darin, andere Wirkstoffe - insbesondere THC - zu unterstützen, indem es deren Durchtritt ins Gehirn erleichtert und die muskuläre Entspannung fördert. Wenn du also nach einer tieferen körperlichen Entspannung suchst, sind Myrcen‑reiche Sorten genau das Richtige. Für ein intensiveres geistiges High solltest du jedoch auf den THC‑Gehalt und deine persönliche Toleranz achten.

Häufig gestellte Fragen

Ist Myrcen psychoaktiv?

Nein, Myrcen bindet nicht an die CB1‑ oder CB2‑Rezeptoren und löst allein kein Rauscherlebnis aus. Es wirkt eher unterstützend.

Wie kann ich Myrcen in meinem Cannabis erkennen?

Achte auf erdige, moschusartige und leicht fruchtige Aromen (Mango‑Note). Labortests zeigen den genauen Myrcen‑Prozentsatz - über 20% gilt als hoch.

Kann Myrcen die Wirkung von CBD verstärken?

Ja, Studien deuten darauf hin, dass Myrcen die Aufnahme von CBD verbessert, wodurch dessen entzündungshemmende und beruhigende Effekte stärker wahrnehmbar werden.

Gibt es Nebenwirkungen bei zu viel Myrcen?

Bei extrem hohen Konzentrationen kann eine übermäßige Sedierung auftreten. Menschen mit Allergien gegen Hopfen oder andere Myrcen‑reiche Pflanzen sollten ebenfalls vorsichtig sein.

Welche Sorten eignen sich besonders für Entspannung?

Sorten wie „Granddaddy Purple“, „Northern Lights“ und einige Indica‑Hybriden weisen oft Myrcen‑Werte von 30‑60% auf und werden deshalb häufig für abendliche Entspannung empfohlen.

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