Zu viel CBN: Wirkung, Risiken und Nebenwirkungen

Lena Schmidt

Viele Menschen interessieren sich für CBN als entspannendes Nahrungsergänzungsmittel, doch was passiert, wenn man mehr als die empfohlene Menge nimmt? In diesem Artikel erfährst du, welche physiologischen Prozesse ablaufen, welche Symptome auftreten können und wie du im Ernstfall richtig reagierst.

Was ist CBN?

CBN ist die Abkürzung für Cannabinol, ein natürlicher Bestandteil der Cannabispflanze, der entsteht, wenn THC oxidiert und altert. Im Vergleich zu THC ist CBN kaum psychoaktiv, wirkt aber beruhigend und kann den Schlaf fördern. CBN‑Produkte finden sich meist als Öl, Kapseln oder Tinkturen im Bereich Nahrungsergänzung.

Wie wirkt CBN im Körper?

CBN bindet an das Endocannabinoid‑System (ECS), genauer gesagt an die CB1‑ und CB2‑Rezeptoren. Diese Bindung moduliert die Freisetzung von Neurotransmittern und beeinflusst Prozesse wie Schmerzempfinden, Entzündungsreaktionen und den Schlaf‑Wach‑Zyklus. Studien aus dem Jahr 2023 zeigen, dass CBN die Schlafqualität um bis zu 30% verbessern kann, ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen.

Empfohlene Dosierung

• Einsteiger: 5-10mg CBN pro Tag.
• Erfahrene Nutzer: 10-25mg, aufgeteilt auf zwei Einnahmen.
• Maximale Tagesdosis (laut Herstellerempfehlungen): 50mg.

Die genaue Menge hängt von Körpergewicht, Stoffwechsel und individueller Empfindlichkeit ab. Am besten startest du niedrig und steigst langsam, um die Wirkung zu beobachten.

Was passiert bei einer Überdosierung?

Ein zu hohes CBN‑Level führt in der Regel nicht zu einer gefährlichen Situation, weil CBN wenig psychoaktiv ist. Trotzdem können unangenehme Nebenwirkungen auftreten:

1. Müdigkeit und Schläfrigkeit - der beruhigende Effekt kann überhandnehmen.
2. Schwindel oder Benommenheit, besonders wenn du gleichzeitig Alkohol konsumierst.
3. Leichte Übelkeit, die bei empfindlichen Personen vorkommen kann.
4. Herabgesetzter Blutdruck, der zu Kopfschmerzen führen kann.
5. Veränderte Herzfrequenz - selten, aber bei sehr hohen Dosen berichtet.

Diese Symptome verschwinden meist innerhalb von 4-6Stunden, sobald der Körper das überschüssige CBN abgebaut hat.

Symptome im Detail

Die häufigsten Anzeichen einer CBN‑Überdosierung lassen sich in drei Kategorien einordnen:

• Neurologisch: übermäßige Schläfrigkeit, verlangsamte Reaktionszeit, leichte Verwirrtheit.
• Kardiovaskulär: Blutdruckabfall, gelegentliches Flattern im Herzen.
• Gastrointestinal: leichte Übelkeit, Appetitverlust.

Wenn du eines dieser Anzeichen bemerkst, solltest du sofort Maßnahmen ergreifen, um das Risiko zu minimieren.

Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf Überdosierung

1. Setze dich oder lege dich hin und atme tief und gleichmäßig. Das reduziert Schwindel.
2. Trinke ein Glas Wasser, um die Verdauung zu unterstützen.
3. Vermeide weitere Substanzen, die das zentrale Nervensystem dämpfen (Alkohol, Beruhigungsmittel).
4. Falls die Symptome nach 30Minuten nicht nachlassen, rufe den ärztlichen Notdienst (112) und schildere die eingenommene Menge CBN.

In den meisten Fällen reicht es, einfach abzuwarten, bis das überschüssige CBN vom Körper metabolisiert ist.

Langzeitfolgen einer chronischen Überdosierung

Bei regelmäßiger Einnahme von zu hohen Dosen können sich subtile Langzeitwirkungen bemerkbar machen:

• Gewohnheitsmäßige Müdigkeit kann das Tagespensum beeinträchtigen.
• Ein dauerhaft niedriger Blutdruck könnte bei Menschen mit bereits bestehenden Kreislaufproblemen problematisch werden.
• Der Stoffwechsel von Leber und Nieren wird stärker belastet, weil das Endocannabinoid‑System häufiger reguliert werden muss.

Studien zur Langzeittoxizität von CBN fehlen noch, doch Experten empfehlen, die Tagesdosis nicht dauerhaft zu überschreiten.

Vergleich: CBN vs. CBD vs. THC

Der Vergleich zeigt, warum CBN besonders für Menschen interessant ist, die eine entspannende Wirkung ohne das „High“ von THC suchen. Dennoch gilt die gleiche Vorsicht bei der Dosierung wie bei CBD.

Tipps für einen sicheren Umgang mit CBN

• Beginne immer mit der niedrigsten verfügbaren Dosis.
• Führe ein einfaches Logbuch: Datum, Menge, Zeitpunkt und subjektives Befinden.
• Vermeide die Kombination mit starken Sedativa oder Alkohol.
• Bei Schwangerschaft, Stillzeit oder bestehenden Herz‑/Kreislauferkrankungen solltest du vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt halten.
• Wähle Produkte von zertifizierten Herstellern, die das CBN‑Gehalte laboranalytisch bestätigen.

Durch diese einfachen Schritte reduzierst du das Risiko einer unbeabsichtigten Überdosierung erheblich.